Projekt: FRAUEN*.FESTSPIELE.SALZBURG
„Es wird in Salzburg eben alles vom Feinsten geboten, und das ist unerträglich, penetrant. Ich bin einfach immer noch zu links für diese Höchstklasse, diesen Gipfel des Elitären."
Elfriede Jelinek in: Zoglauer, Franz: Ich bin eine Komponistin! In: Parnass 2/1998, S. 94-97, S. 96.
Der Forschungsschwerpunkt FRAUEN*.FESTSPIELE.SALZBURG, initiiert vom Interuniversitären Forschungsnetzwerk Elfriede Jelinek in Kooperation mit zahlreichen Partner*innen aus Wissenschaft und Kunst, eröffnet neue Perspektiven auf die Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Salzburger Festspiele. Im Zentrum stehen Fragen nach Gender, Repräsentation und Macht – und wie diese die Entwicklung eines der weltweit bedeutendsten Festivals geprägt haben.
Über die zentrale Plattform frauen-festspiele.at dokumentiert, analysiert und kontextualisiert das Projekt die Präsenz wie auch das Fehlen von Frauen* in organisatorischen und künstlerischen Positionen – als Organisatorinnen, Komponistinnen, Autorinnen, Dirigentinnen oder Regisseurinnen. Es beleuchtet patriarchalisch geprägte Strukturen, Diskriminierungs- und Ausschlussmechanismen, analysiert ästhetische Strategien, mit denen tradierte Frauenbilder in Festspiel-Aufführungen bestätigt oder hinterfragt wurden, und verbindet wissenschaftliche Analyse, Archivarbeit und künstlerische Intervention.
Ab 2025 wird der Forschungsschwerpunkt durch die jährlich stattfindende FESTSPIEL ACADEMY erweitert. Bei der ersten Ausgabe 2025 werden das Projekt und die beteiligten Archive der Öffentlichkeit vorgestellt und erste Forschungsergebnisse präsentiert. Gemeinsam mit Wissenschaftler*innen aus unterschiedlichen Fachrichtungen und Künstler*innen aus verschiedenen Disziplinen werden Fragen zur Gegenwart und Zukunft der Festspiele diskutiert: Was wurde bisher in Bezug auf Gender, Gleichstellung und Diversität geleistet – und was noch nicht? Welche Reformen und Strategien sind nötig in Bezug auf Programmatik, Strukturen, Spielplangestaltung, Ästhetiken und Publikum?
In Form von Vorträgen, Laboren und Gesprächen entstehen Impulse für Transformationen, Manifeste für Salzburger Festspiele als Ort künstlerischer Selbstermächtigung und Impulse für mehr Sichtbarkeit von Frauen*, für neue, diverse Geschlechterbilder und eine inklusivere Festspielpraxis. Künstlerische Interventionen zu zentralen Werken wie Mozarts Don Giovanni oder Hofmannsthals Das Salzburger große Welttheater zeigen dabei das Potenzial innovativer Formate ästhetischer (Selbst-)Befragung.
FRAUEN*.FESTSPIELE.SALZBURG versteht sich als dynamischer Denkraum, als beständiger Work-in-Progress – ein Arbeiten an Sichtbarkeiten, das die Salzburger Festspiele neu denkt: als Raum der Öffnung, des Diskurses und der Zukunft.
GRUNDLAGE des Forschungsprojekts FRAUEN*.FESTSPIELE.SALZBURG bildet die Publikation JederMann - KeineFrau? Die Salzburger Festspiele in Diskussion (2024).
BERICHTE ZUM PROJEKT FRAUEN*.FESTSPIELE.SALZBURG
https://www.sn.at/festspiele/salzburger-festspiele/wie-buhlschaft-maennlichkeit-161662801
Kainberger, Hedwig: Wie trotzt die Buhlschaft der toxischen Männlichkeit?. In: Salzburger Nachrichten (Sonderbeilage), 17.7.2024.
Affenzeller, Margarete: 100-Prozent-Männerquote - Salzburger Festspiele mit Genderproblem. In: Der Standard, 20.7.2024.
Oppolzer, Sabine: Interview mit Pia Janke über die Salzburger Festspiele. Ö 1 (im Rahmen der Sendung Mittagsjournal), 17.8.2024.
Kreuzberger, Constanze: Bericht über die Präsentation des Buches JederMann – KeineFrau? Die Salzburger Festspiele in Diskussion. ORF 2 (im Rahmen der Sendung ZIB), 30.-31.8.2024.
Margarete Affenzeller: Salzburger Festspiele manövrieren sich mit hundertprozentiger Männerquote ins Abseits. In: Der Standard, 18.7.2025.
Julia Ehrensberger: Salzburger Festspiele - Frauenquote bleibt enttäuschend. In: campus a, 14.7.2025.
N. N.: Salzburger Festspiele: Frauen erneut im Schatten? – ein Skandal?. In: Pressefeuer, 16.7.2025.
Lina Paulitsch: Die Eröffnung der Salzburger Festspiele wurde von Aktivisten gestört. Leider nicht von Frauen. In: Der Falter 31/25.
Sophie Reyer: "Ich stehe auf starke Frauen". In: Die Presse, 26.7.2025.
Julia Schafferhofer: Die Männerquote im Sprechtheater: 100 Prozent. In: Kleine Zeitung, 27.7.2025.
Irene Suchy: Pia Janke. Über die Leistungen der Frauen im Produktionsfeld Salzburger Festspiele. In: MusicaFemina - der Podcast, 7.7.2025.
Thomas Trenkler: Salzburger Männerspiele: Den Frauen bleibt die Kinderoper. In: Kurier, 25.7.2025.
VERÖFFENTLICHUNGEN
2024
Buchpublikation
JederMann - KeineFrau?
Die Salzburger Festspiele in Diskussion
2025
Portal
FRAUEN*.FESTSPIELE.SALZBURG
VERANSTALTUNGEN
15.-17.8.2025
FESTSPIEL ACADEMY 2025
FRAUEN*.FESTSPIELE.SALZBURG
W&K Atelier, Bergstraße 12a, 5020 Salzburg
KOOPERATIONSPARTNER*INNEN DES PROJEKTS
Neben seinem zentralen Kooperationspartner, dem Elfriede Jelinek-Forschungszentrum, wird das Projekt in Kooperation mit folgenden Institutionen durchgeführt:
- Archiv der Salzburger Festspiele
- Interuniversitäre Einrichtung Wissenschaft & Kunst, Universität Mozarteum Salzburg/Paris-Lodron-Universität Salzburg
- Paris-Lodron-Universität Salzburg: Fachbereich Germanistik; Fachbereich Kunst-, Musik- und Tanzwissenschaft
- Universität Mozarteum Salzburg: Department Komposition & Musiktheorie; Department Szenografie; Institut für Open Arts; Thomas Bernhard Institut
- Literaturarchiv Salzburg
- Stadtarchiv Salzburg
- Literaturarchiv der Österreichische Nationalbibliothek
- Theatermuseum Wien
- Wienbibliothek im Rathaus
- ORF-Archiv
- Historisches Archiv der Wiener Philharmoniker
- Österreichische Mediathek
- Hugo von Hofmannsthal-Gesellschaft
- Internationale Richard Strauss-Gesellschaft